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AutorenbildLise Lotte

Art Fickzion

Aktualisiert: 24. Apr.



Im Gegensatz zur Gattung der sogenannten Autofiktion, die in den letzten 15 Jahren einige Triumphe feiern konnte, handelt es sich bei dieser Seite um Art Fiction. Angelehnt an die Science Fiction hat sie den Möglichkeitsraum von Kunst vor Augen. Dabei vermischt sie reale und fiktive Geschehnisse, ähnlich wie die oben erwähnte Autofiktion. Man könnte sagen, dass sie quasi Knausgård in spannend sei. Erzählt wird dabei quer durch verschiedene Medien, denn wir finden den herkömmlichen Rahmen eines Romans zwischen zwei Buchdeckeln ein wenig spießig. Uns schwebt da eher ein begehbarer Comic

vor oder eine multimediale Chronik, die zwischen Stadtraum, Internet und Papier changiert.


Inhaltlich bewegt sie oszillierend zwischen Fiktion und Wirklichkeit, wobei sie gerade den letzten Begriff zumindest stark anzweifelt: Wirklichkeit entsteht im Kopf, in jener grauen Masse aus der wir alle bestehen. Deshalb sind für uns auch alle Menschen gleich, nämlich grau. Die ganzen Differenzen bestehen nur in der Phänomenologie und sind im Grunde nebensächlich. Wie leider zu beobachten ist, gibt es allerdings bei den Gehirnen erheblich Qualitätsunterschiede: Einige scheinen eher auf dem Niveau des Homo Erectus zu verweilen und sich zu weigern auf der Ebene des vernunftbegabten Homo Sapiens anzukommen, denn dann würden sie erkennen, dass wir alle die gleiche Menschenrechte und Menschenwürde besitzen sollten. Egal wie unsere Optik geprägt ist.







Für die Art Fiction spielt gerade die Utopie einer postrassistischen und diskriminierungsfreien Gesellschaft eine entscheidende Rolle - auch wenn wir glauben, dass sie sich, ähnlich wie der ewige Friede, wahrscheinlich nie gänzlich verwirklichen lässt. Trotzdem sollten wir nicht aufhören sie anzustreben. Dies tun wir auf der uns eigenen Weise, nämlich im Zeichen des Königreichs der Kunst, dass sich nicht zu einem sklavischen Illustrator politischer Thesen herabwürdigen lässt, sondern die absolute Freiheit der Kunst und des Ausdrucks feiert. Auch wenn das zunächst widersprüchlich erscheint, wird sich auf lange Sicht zeigen, dass sich die von der Kunst aus den Fesseln ihrer spießbürgerlichen Schranken befreiten Menschen mit mehr für Achtung ihr Gegenüber begegnen.


Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Überwindung und Abschaffung des Kapitalismus. Er engt die Vorstellungswelten der meisten Menschen durch seine Fixierung auf materielle Werte und Gewinnmaximierung zu sehr ein. Desto wichtiger erscheint es uns durch eine ästhetische Erziehung zum Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit beizutragen. Die höchste Entfaltung eines Menschen ist die kreative Selbstverwirklichung. In diesem Sinne: Macht Kunst! Lasst euch nicht runterziehen und gestaltet unsere Gesellschaft mit! Möge die Macht der Kunst mit uns sein!

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