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AutorenbildLise Lotte

Ik heb ne Deleuzion: Anti-Pädagogikuss

Wo sollen wir anfangen? Am besten einfach damit, dass wir jegliche Abrichtung von Menschen ablehnen und es ganz besonders verwerflich finden, wenn die Kunst dazu missbraucht wird. Dazu kommt uns natürlich schnell das Begriffspaar Mittel und Zweck in den Sinn. Es ist ja eigentlich eine kantische Binse, dass der Mensch nie Mittel zum Zweck sein soll. Trotzdem erleben wir ständig, dass irgendwelche mittelmäßig intelligenten Pädagogen Menschen zu bestimmten Zwecken hin optimieren wollen. Man denke nur an die eigenen Erfahrungen in der Schule oder später im sogenannten Berufsleben. Dies alles dient oftmals nur der Dressur damit man leichter handhabbare Subjekte erschafft, die gefügsam nach dem vorgegebenen Befehlen handeln. Der wirklich mündige Mensch, der sich aus der eigenen wie auch immer verschuldeten Unmündigkeit befreit hat, wird immer nur so handeln wie es ihm seine Pflicht gebietet. Was aber seine Pflicht ist, entscheidet dieses autonome Subjekt selbst und es lässt sich nicht zu einem Schoßhündchen erziehen, das nette Tricks beherrscht oder brav Pfötchen gibt.


Dabei ist uns aber wichtig, dass es zwar zunächst zu einer einfachen Kontraposition gegenüber dem Pädagogen oder Herren kommen kann, sich diese aber um wirklich frei und autonom zu sein in einem dialektischen Twist von dessen Position emanzipieren muss. Dies bedeutet konkret, dass sich die eigene Haltung gar nicht mehr auf die des Herrschenden bezieht, sondern davon losgelöst einen eigenen Standpunkt postuliert. Diese Transformation ist Voraussetzung dafür in das Überreijk der Kunst einzutreten und nicht der Unterwerfung unter ein zeitgeistiges Postulat von gesellschaftlichen oder politischen Thesen anheim zu fallen. Kunst ist nicht Mittel zum Zweck der gesellschaftlichen oder politischen Erziehung. Im Gegenteil sie ist sich selbst zugleich Mittel und Zweck, denn die ästhetische Erfahrung ermöglicht die Transformation hin zu einem Königreich der Kunst mit autonomen mündigen Bürgern, die jenseits von schnöden materialistisch getriebenen Privatinteressen an der Plastik von Eyetopia arbeiten. Sie lässt ein Bild in den Köpfen ihrer jetzigen und zukünftigen Bewohner entstehen, das zu bevölkern ihnen Wunsch und Ansporn zugleich ist: Ein Reich von freien und autonomen Bürgern, die sich auf Augenhöhe in einem herrschaftsfreien Diskurs ohne privilegierte Sprecherpositionen begegnen.


Und dann noch alle mit Knete auf derTasche, da die eh an jeder Laterne hängt.

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