Warum sollten wir uns überhaupt mit Kunst beschäftigen? Ist sie nicht sowieso brotlos und trägt nichts zur Steigerung unseres Bruttoinlandsproduktes und dem Wohlergehen der Volkswirtschaft? Aber gerade in ihrem nicht auf Profit maximierten, zweckfreien Spiel liegt ihre besondere Stärke, da sie uns beibringt ein anderes Denken, eine kreative Form des Handelns zu erlernen und zu kultivieren.
Sie bringt uns dazu, einmal mehr die Schienen des Gewohnten zu verlassen und Dinge einmal anders zu sehen, da sie keinem Zweck unterworfen ist.
Wenn uns noch etwas retten kann, dann dieses out of the box Denken. Wohin wir mit dem zweckgebundenen rationalen Denken der Wirtschaftswissenschaften gekommen sind, erleben wir gerade. Trotz unserer mühsam festverschlossenen Augen verschwindet die Klimakrise nicht, unsere Gesellschaft bewegt sich scheinbar unaufhaltsam in Richtung Spaltung vorwärts und rechte Netzwerke wollen dieses Land in Nazihausen umbauen. All dies im Zeichen eines zweckoptimierten Denkens. Um die Möglichkeit eines anderen Weges aufzuzeigen, müssen wir der der Kunst Räume schaffen, in der sie ihr utopisches Potenzial verwirklichen kann. Dazu gehört auch, dass die Kunst frei ist. Vor allem auch frei davon sich im Sinne bestimmter politischer Ziele einspannen zu lassen, denn ihre Aufgabe ist es nicht, Politik zu illustrieren, sondern eine Politik des zweckfreien Spiels zu betreiben und dafür Raum zu schaffen.
Warum Sachen wie Geld, Kapital und Eigentum nicht mal anders betrachten? Spielerisch, Künstlerisch, Kreativ - nicht immer nur durch unsere eingeschliffenen Linsen. Deshalb fordern wir eine starke künstlerische Intelligenz! Um das zu erreichen ist es wichtig, die musischen Kompetenzen in Literatur, Musik und Kunst in der Schule stärker zu fördern statt sie immer mehr zu verstümmeln und den sogenannten MINT Fächern zu opfern. Denn auch der beste Programmierer oder Wissenschaftler ist ohne kreatives Denken nur Mittelmaß.
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